Wer ist Holle?

 

Wer kennt sie nicht - die Betten schüttelnde Frau Holle aus dem Märchen?

Tatsächlich gingen schon die Gebrüder Grimm davon aus, dass es sich bei Holle um eine altgermanische Göttin handelt.

Dabei wird Holle, die über den Wolken und gleichzeitig am Grund eines Sees oder Brunnens wohnt, sowohl als Göttin der Geburt und Fruchtbarkeit als auch des Todes angesehen. Bei ihr  leben die Seelen der ungeborenen Kinder oder, nach christlicher Überlieferung, der ungetauft gestorbenen. Wenn sie die Betten schüttelt, lässt sie es schneien und verhindert damit, dass die Pflanzen erfrieren. Das Baden in Holles Brunnen oder See sorgt für Fruchtbarkeit und aus ihren Gewässern kommen die Neugeborenen. Was uns zum Storch führt - der zwischen den Welten reisen kann und als eines der Tiere Holles gilt. Auch Katzen gehören zu Holle. Laut unterschiedlichen  Überlieferungen dienen sie ihr oder sind ihre, von Holle in Katzen verwandelte, Priesterinnen.

Holle wacht über die häuslichen Pflichten und sie kann sowohl belohnend und fürsorgend als auch grausam sein. So lässt sie Menschen zur Strafe erblinden oder schlitzt ihnen die Bäuche auf.

Der Name Holle kommt vom mittelhochdeutschen "hold", das "gnädig, lieb, treu" bedeutet. Sie ist aber auch unter den Namen Perchta oder Frigg/Frau Fricke bekannt und wird mit der Unterweltsgöttin Hel assoziiert. Perchta, was "die Leuchtende, Glänzende" bedeutet, wird sie vor allem im südlichen deutschsprachigen Raum genannt.

Holle gilt in manchen Überlieferungen als Frau des Göttervaters Odin und in den Rauhnächten führt sie, gemeinsam mit ihm oder alleine, die "Wilde Jagd" an, in ihrem Gefolge ein Geisterheer.

Es gibt auch heute noch Bräuche, die an den Zug der Wilden Jagd erinnern, z. B. die Perchtenläufe in Bayern oder Österreich.

Holle ist auch eine Verkörperung der Dreifaltigen Göttin, die in junger Gestalt im Frühjahr Gras und Blumen sprießen lässt, dort, wo ihr Fuß die Erde berührt; die sich mütterlich um die Seelen der ungeborenen Kinder kümmert und die es als alte, weise Frau im Winter schneien lässt.

Es gäbe noch viel mehr über Holle zu erzählen und wer sich näher mit ihr beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Buch "Göttin Holle" von Gunivortus Goos.

Mehr zu Holle und zu jeder Menge anderen spannenden Themen gibt es auch auf der Website von "Das Wissen der Skalden".

 

Für Kommentare und Anregungen, kontaktiert mich gerne über Instagram oder per E-Mail an wegzurgoettin@gmx.net

 

 

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